Die Schneckenbohrtechnik ist ein Verfahren der Bohrpfahl- und Tiefgründung, mit dessen Hilfe die Lasten von Tragwerken im Falle eines nicht belastbaren Bodenuntergrundes in tiefere, tragfähige Bodenschichten abgetragen werden. Der verwendete Schneckenbohrpfahl gehört dabei dem Ortbetonpfähl an, also Pfählen, die im Boden „vor Ort“ betoniert werden, und stellt eine Sonderform des Bohrpfahls dar.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Ramm- und Bohrpfahltechnik ist die Schneckenbohrtechnik besonders erschütterungs- und lärmarm und eignet sich daher auch für den dicht bebauten innerstädtischen Bereich oder in der Umgebung von schwingungsempfindlichen Produktionsanlagen. Auch gegenüber anderen Ortbetonbohrpfählen sticht der Schneckenbohrpfahl durch einen nicht unerheblicher Vorteil hervor: Es ist keine verrohrte Bohrung von Nöten – er funktioniert also ohne Rohre, die vorher in die Bohrlöcher eingebracht werden müssen. Sie werden direkt auf der Baustelle hergestellt. Somit können ungeplante Änderungen im Vergleich zu verrohrten Bohrsystemen relativ einfach umgesetzt werden.
Und so funktioniert es!
Der Pfahl wird mit einer durchgehenden langen Bohrschnecke, wie der Hohlbohrschnecke oder der beliebten Endlosschnecke, im Hohlbohrverfahren hergestellt. Nach dem Abteufen der Bohrung durch die Endlosschnecke wird Beton durch das zentral angeordnete Schneckenrohr, das auch Seele genannt wird, eingepresst und die Schnecke gleichzeitig gezogen.